Bewegung ist einer dieser „Miserabel Faktoren“.

By TamayJentjens | Blog

Feb 06

Bewegung ist einer dieser „Miserabel Faktoren“.

Der Mensch ist eine unglaubliche Maschine, die widrigsten Bedingungen standhält, große Gewichte bewegen kann und sich über Wochen erhalten kann. Selbst ohne Essen.

Aber stecken wir den Menschen doch mal in den Weltraum. Was passiert? Nach 2-3 Minuten ohne Sauerstoff – Puff wird’s schnell duster.
Genauso wie ein Fisch ein unglaubliches Lebewesen ist, ist er einzig und alleine auf das Leben im Wasser angepasst. Legt man ihn an Land, stirbt er. Der Grund ist, dass ihn die Evolution über Millionen von Jahren auf die Umgebung, in der er lebt, angepasst und perfektioniert hat.

Alles, was nicht zum Leben in dieser Umgebung gebraucht wurde, wurde raus geworfen. Denn jedes Extra Feature kostet Energie. Energie, die lieber für Anderes aufgewendet werden kann. Survival Oft The Fittest.

Mit dem Menschen ist das nicht anders.

Der Mensch wurde für eine ganz bestimmte Umgebung konzipiert. Für eine Umgebung in der es immer ausreichend Wasser, Sauerstoff und Sonnenlicht ect. gibt. In 50 Millionen Jahren Evolution war das nie anders. Also gab es keinen Grund für den Körper ewig große Speicher für z.B. Wasser anzulegen, wie es kein Kamel benötigte.

Der Körper funktioniert also in einem ganz bestimmten Kontinuum perfekt.

Alles greift ineinander. Und die Dosis macht das Gift. 3 Liter Wasser am Tag sind cool. 20 Liter Wasser sind Tod. 0 Liter Wasser nach ein paar Tagen auch.

Warum erzähle ich euch das alles?

Genau wie Sauerstoff, Wasser und Sonnenlicht, ist auch Bewegung ein solcher Faktor. Nun gibt es Faktoren wie Sauerstoff, ohne die wir nur 2-3 Minuten überleben und Faktoren wie Sonnenlicht, ohne die wir leben können, aber ohne die das Leben ziemlich miserabel wird. Wir werden anfällig für Krankheiten, fühlen uns Matt ect.

Bewegung ist einer von diesen „Miserabel Faktoren“.

Bewegung war immer da. Konnte sich ein Mensch nicht mehr bewegen, kam der nächste Fressfeind und hat ihn wieder in den Zyklus des Lebens aufgenommen. Um Essen und Trinken zu holen, mussten wir lange Strecken zurücklegen. Jeder Steinzeitmensch ist damals den ganzen Tag gerannt, Marathon gelaufen und hat selbst in der frühen Zeit von Ackerbau sich den ganzen Tag noch bewegt.
Bewegung war immer da. Also hat der Körper sich darauf angepasst und seine Systeme darauf abgestimmt. Nur ein Beispiel ist das Lymphsystem. Das transportiert Schadstoffe ab und funktioniert als Teil des Immunsystem. Es hat keine eigene Pumpe, sondern wird durch Muskelspannungen bewegt. Es ist quasi wie die Müllabfuhr ohne Benzin im Tank.3158141478_637ed685b6_b

Ohne Bewegung wird die Scheiße nicht mehr abtransportiert.

Kann man sich sehr schön bildlich vorstellen, wie das aussieht – Uäääh!

Noch ein Beispiel? Muskeln sind auch endokrine Organe. Das heißt sie schütten Hormone und Botenstoffe aus, die Effekte im Körper hervorrufen. Diese sind für das perfekte Gleichgewicht in unserem Körper essentiell. Wie viel von diesen Botenstoffen wohl ein völlig verspannter und entzündeter Muskel noch ausschütten? Und wie oft, wenn ich ihn nur ein Mal für eine Stunde am Tag benutze, obwohl er für tägliche Nutzung von 12-16 Stunden ausgelegt ist?

Du Kannst deine Physiologie nicht versuchen zu betrügen. Du bist ein Mensch. Ein Mensch ist so.

Praktisch bleiben.

Ich will in diesem Artikel nicht mit Fingern zeigen. Ich will einen Fakt festsetzen und ein Bewusstsein wecken, dass dauerhafte Bewegung lebenswichtig ist. Wer das nicht tut, der geht einen großen Kompromiss ein und schnürt seinem Körper wortwörtlich die Zufuhr zu lebenswichtigen Nährstoffen ab. Kann man machen, ist aber alles andere als ein schönes Leben! Und nein, eine Pille macht das nicht wieder gut.

Davon mal abgesehen bin ich absoluter Praktiker. Ich weiß selbst, dass es für viele Leute nur schwer möglich ist, sich den ganzen Tag in Bewegung zu halten. Paradoxer Weise.

Daher predige ich ja Mobilisierung und körpermechanische Hacks, um den Schaden so gering wie möglich zu halten, auch in unserer ach doch so „modernen“ (menschenfeindlichen) Gesellschaft.

Aber genauso wie ich Praktiker bin, bin ich Revoluzzer.

Und Revolutionen entstehen im Kopf. Dann, wenn es genügend Menschen eindeutig gegen den Strich geht, was in unserer Gesellschaft passiert, dann kann etwas in Bewegung gesetzt werden. Und darauf setze ich. Ich setze auf jeden einzelnen von Euch, die diesen Artikel lesen. Ich zähl auf Euch!

Denk um. Akzeptiere. Handle. Erzähl es weiter.

Und warte nicht darauf, dass es jemand anderes für Dich in die Hand nimmt. Das wird nicht passieren. Da musst Du selbst ran. Jeden Tag ein bisschen.

Tamay

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