Fußkräftigung macht Plattfüße nur noch schlimmer!

By TamayJentjens | Blog

Dez 03

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Wir wissen: Plattfüße sind absolut schädlich für Fuß und Knie.

Dein Fuß ist eine Feder. Das Gewöbe federt Stöße von jedem Schritt ab und Du gehst 10.000 Schritte am Tag! Wenn Dein Stoßfänger Fuß nicht mehr arbeitet, geht der Schlag direkt ins Kniegelenk, was den gesamten Stoß abbekommt. 10.000 Mal am Tag.

Anders als unsere generelle Logik und die Schulmedizin nun raten würde, müssen wir aber gar nicht unsere Fußmuskeln kräftigen. Viel Schlimmer: Kräftigungsübungen für den Fuß können den Plattfuß sogar noch schlimmer machen!

Hier ist warum Kräftigung den Plattfuß schlimmer macht.

Es ist vor Allem die Hüfte mit der wir arbeiten müssen. Bei Leuten mit Plattfüßen sind die Fußmuskeln fast immer völlig verkrampft. Durch Fußübungen werden sie dann nur noch mehr verkrampft. Stell Dir vor Du hast richtig saftigen Muskelkater im Rücken. Würdest Du dann hin gehen und da rein trainieren um ihn wieder frei zu bekommen?

Leute mit Plattfüßen versuchen das Fußgewölbe durch Muskelspannung im Fuß aufrecht zu erhalten. Das ist aber völlig unnatürlich, da Bänder, Sehnen und Faszien sich in deinem Bein bis zur Hüfte hoch schlängeln und den Fuß von alleine aufrichten.

Das ist so als ob den Faden Du an einer Marionette ziehst. Genauso ist unser Körper nach oben hin mit den unterliegenden Teilen verbunden. Die Hüftrotation – Um genau zu sein die Außenrotation unserer Hüfte (das leichte nach außen drücken der Knie durch Spannung in der Hüfte) – Spannt diese Fäden an.

Wenn deine Hüftrotation nun aber sehr eingeschränkt ist, kannst Du diese Fäden nicht spannen und damit bleibt dein Fuß platt. Wenn die Fußmuskulatur, und übrigens auch die direkt damit verbundene Wadenmuskulatur, dann noch verkrampft ist, kann diese ihren Beitrag zum Aufrichten und Halten des Fuß auch nicht mehr beitragen.

Ein Beispiel wie verkrampfte Fußmuskulatur zum Plattfuß beiträgt:

Dein großer Zeh muss sich beim Abrollen über den Vorderfuß in der Laufbewegung sehr weit „nach oben“ strecken können. Das geht nur wenn die Muskulatur unter deinem Fuß und die Plantarfaszie  frei und beweglich sind. Ist das nicht der Fall, kannst Du nicht voll über den Vorderfuß abrollen, sondern musst kompensieren.

Also musst Du deinem großen Zeh, der unbeweglich ist irgendwie ausweichen um trotzdem überhaupt laufen zu können. Das machst Du dann komplett unbewusst darüber, dass du deinen Fuß platt stellst, ihn etwas nach Außen raus stellst und dann das Abrollen einfach über die Innenseite deines Fuß machst.

Schwupp, da ist der Plattfuß.
Wenn Du mit Plattfuß läufst, probier genau das mal aus. Kannst Du deinen Fuß in der gesamten Streckung des Beines beim Laufen gerade behalten und darüber abrollen? Wenn Nein spricht es für das oben genannte.

Statt stärken – Lockern!

Statt zu stärken sollte man den Fuß und die Fußmuskulatur also entspannen. Das gelingt durch das Rollen auf einem Ball unter dem Fuß, der Massage mit einem Massagestick oder Blackroll an den Waden, oder durch die Massage mit dem Ball am Schienbein. Hier ein Video, was das erklärt:

Sind Wade, Schienbein und Fuß erst mal wieder etwas frei, dann können wir uns über Fußmuskulatur unterhalten. Zuerst sollten wir aber unbedingt das Gespräch über Hüfte und Bewegungsablauf führen.

Wir müssen uns also ganz klar von einem romantischen und simplen Gedanken verabschieden: Der Körper besteht nicht aus Einzelteilen. Er ist ein System. Genauso ist Bewegung ein sehr komplexes System.

Das tolle ist, wir können dieses System hacken, wenn wir es verstanden haben. Um den Plattfuß zu hacken brauchen wir zuerst einmal externe Rotation in der Hüfte. Das ist ein guter erster Schritt.

Tamay

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