Mit 90 Marathon laufen oder im Bett liegen – Deine Entscheidung

By TamayJentjens | Blog

Nov 24

90

Liebe Youngstars: Schon mal gehört? : “Früher bin ich noch 20km gelaufen. Heute kann ich das nicht mehr mit meinen Knien.“ Dieser Satz begegnet mir sehr oft, wenn die Leute so langsam aber sicher auf die 40-50 Jahre zugehen.

Kann es sein, dass wir uns in diesem Alter bereits unseren Zenit erreicht haben und uns damit abfinden müssen, dass es nicht mehr besser wird?

Wie kann es dann sein, dass es Menschen gibt, die mit 90 Jahren noch einen Marathon laufen? Irgend etwas stimmt doch nicht an der Gleichung.

Unser Körper funktioniert so: Jedes Mal wenn wir ihn benutzen, nutzt er sich ab. Ob es uns gefällt oder nicht, nach jeder 10KM Strecke ist ein kleiner Teil unseres Knorpel aufgerieben, unsere Bänder sind etwas ausgeleiert und haben Mikro Verletzungen, unsere Muskeln ebenfalls.

 

Allerdings hat die Natur Prozesse eingebaut, die sofort nach der sportlichen Einheit anfangen, diese Schäden wieder zu heilen. Jetzt haben diese Heilungsmechanismusen aber nur eine gewisse Kapazität, das heißt sie können nicht alles auf einmal abheilen. Verletze ich meine Gewebe nun ordentlich, so braucht es viel mehr Zeit um wieder abzuheilen.

Hier ist das Problem: Wir haben keinen Warnmechanismen für Verletzungen in unseren Geweben. Beispielsweise wenn mein Knie etwas schief steht mag es Jahre dauern, bis mein Körper sich mit Schmerze meldet. Bis dahin ist der Schaden allerdings schon entstanden.

Ein Beispiel dazu: Prof. Dr. Jörg Spitz von der Akademie für menschliche Medizin sagt, dass der Herzmuskel 60% seiner Funktion verloren haben muss, um Symptome wie Bluthochdruckt, Herzrhythmusstörungen oder Schmerzen zu verursachen. Falls das nicht ganz rüber gekommen ist: Das Herz muss zu 60% ausfallen, bis du es merkst!!!

Was sagt uns das: Der Körper hat wahnsinnige Reservekapazitäten und nutzt diese auch. Die Medizin und unser körpereigenes Warnsystem kann den schaden aber erst messen, wenn er schon sehr groß geworden ist. Dann ist Flicken angesagt.

Stock am ruecken kleiner

Prävention ist die bessere Medizin. Prävention findet selbst bei unserem Auto statt, da heißt es TÜV und muss zum regelmäßigen Checkup. Nur bei uns selbst, dem wichtigsten und einzigen Körper, den wir haben, gibt es keine Mechanismen um den Fehler zu erkennen, bevor das Rad vom Wagen abfällt und es einen Unfall gibt.
Gerade wenn wir unseren Körper beim Sport unter hohe Anforderungen und extrem hohe Krafteinwirkung setzen, können wir nicht auf die Symptome warten. Wir brauchen ein Frühwarnsystem, das uns zeigt ob alles in der Spur läuft. Haltung und Bewegungsablauf müssen von jedem Menschen auf oberflächlicher Basis analysiert werden können.

Denn Sonst ist es mit 40 oder 50 tatsächlich soweit. Dann sind 60% bereits abgenutzt und der Schmerz kommt. Und bleibt.

Ich will mich aber auch mit 90 Jahren noch vollständig bewegen können und mich so lebendig fühlen wie mit 18. Das geht. Wir müssen nur schon jetzt jeden Tag 20 Minuten investieren.

Tamay Jentjens

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